Im Jahr 2016 führten das Heimverzeichnis und ISIS – in Kooperation mit der BAGSO und gefördert durch das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz – eine bundesweite Umfrage zur Lebensqualität im Alter und bei Pflegebedarf durch, an der sich fast 700 ältere Menschen beteiligten.
Zu den Ergebnissen der Studie gehört, dass körperliches Wohlbefinden ein zentraler Einflussfaktor für Lebensqualität ist, aber nicht zwangsläufig der wichtigste. Respektiert zu werden, Würde bewahren zu können, sich sicher zu fühlen und einer Gemeinschaft anzugehören sind teilweise noch bedeutsamer. Auch bei Hilfebedarf kann Lebensqualität aufrechterhalten werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Erbringung der notwendigen Unterstützungsleistungen die wesentlichen Einflussfaktoren für Lebensqualität berücksichtigt. Hier zeigen sich große Unterschiede zwischen Senioreneinrichtungen.
Basierend auf den Befragungsergebnissen konnte im Jahr 2018 eine forschungsbasierte Überarbeitung der Kriterien des Heimverzeichnisses vorgenommen werden.
Den Gesamtbericht finden Sie hier.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.
Seit 2009 findet jedes Jahr an Heiligabend im Café und Restaurant des Senioren-Parks carpe diem Mettmann ein Weihnachtsfest für alleinstehende Seniorinnen und Senioren statt. Veranstalter ist der Runde Tisch für Senioren-Fragen der Stadt Mettmann, der von der Einrichtung mit Räumlichkeiten und Catering unterstützt wird. Heiligabend gemeinsam in einer Gemeinschaft zu verbringen ist gerade für diejenigen wichtig, die keine Angehörigen haben oder deren Familien und Freunde weit entfernt wohnen. So freuen sich die Seniorinnen und Senioren, Menschen aus der Umgebung zu treffen, angeregte Gespräche zu führen und die besinnlichen Momente zu teilen. Dabei werden auch viele Erinnerungen an früher wach, als die Seniorinnen und Senioren mit ihren Familien Weihnachten gefeiert haben.
Im Seniorenwohnen Altoland in Altomünster leben die Bewohnerinnen und Bewohner in kleinen Wohngruppen, die auf drei Wohnbereiche aufgeteilt sind. Jeden Vormittag und Nachmittag werden Gruppenbeschäftigungen angeboten, von denen ein Angebot sich speziell an Männer und eines sich speziell an Frauen richtet. So können die Bewohner einmal in der Woche handwerklich arbeiten und die Damen sich alle zwei Wochen von Mitarbeiterinnen, wie in einem Schönheitssalon, verschönern lassen. Das Besondere dabei ist, dass die Männer den Damen beim Schönmachen und die Damen den Männern beim Handwerkern zusehen können. So bleiben alle beieinander und niemand wird ausgeschlossen.Alle genießen die gemütliche Atmosphäre, die während der Beschäftigungsangeboten entsteht.
Seit Mai 2002 kommen Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule in das Alten-Pflegeheim St. Elisabeth in Bürstadt und verbringen zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Zeit. Sie können sich einen Nachmittag von Dienstag bis Freitag aussuchen und bleiben in der Regel eine Stunde. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten sich dabei als ihre Ansprechpartner an, stellen den Kontakt zwischen den beiden Generationen her, machen Vorschläge, wie man die gemeinsame Zeit gestalten könne und begleiten die Jugendlichen während ihrer Tätigkeit.Die Seniorinnen und Senioren erfahren durch den Austausch mit den Schülerinnen und Schüler viel über die junge Generation und geben dieser auf der anderen Seite einen Einblick, wie sie ihre Jugend früher verbracht haben.
In der AlexA Seniorenresidenz Eisleben wohnen die Bewohnerinnen und Bewohner mit zwei Katzen zusammen, die wie ihre Menschen angestammte Rechte haben. Kater Willi und Katze Gerda, Mischungen aus Haus- und Waldkatze mit braun-schwarz getigertem Fell, sind seit bereits fünf Jahren fester Bestandteil des Alltags in der Einrichtung und wissen genau, wo sich ihre Futter- und Liegeplätze befinden.Viele Seniorinnen und Senioren sind mit Tieren vertraut und finden es schön, die Katzen um sich zu haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich, dass Bewegung im Haus ist, streicheln das samtene Fell der Katzen, drücken sie an sich und reden mit ihnen.Sie sind längst zu Familienmitgliedern geworden und bringen die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen, da sie immer auch Gesprächsthema sind.
Jeden Donnerstagnachmittag kommen ca. zehn Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klasse der Uerdinger Gesamtschule zusammen mit der Lehrerin Anna Reckers in das Kunigundenheim, um gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung zu kochen, zu genießen und sich auszutauschen. Mal wählen die Teenager ein Gericht aus, wie zum Beispiel Hamburger mit Pommes oder Lasagne, mal die Seniorinnen und Senioren; dann gibt es zum Beispiel „Strammer Max“ oder Gemüsesuppe. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich, wenn die Kinder zu Besuch kommen. Dann können sie nicht nur von ihren früheren Erfahrungen erzählen, sondern auch heute nicht mehr selbstverständliche Verhaltensweisen weitergeben, wie gemeinsam am Tisch sitzen und essen. Durch die Seniorinnen und Senioren probieren die Jugendlichen auch Speisen, die sie noch nicht kennen oder nicht zu mögen glaubten.
Der Senioren-Park carpe diem in Haan ist stolz auf sein Restaurant. Nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner nehmen hier ihre Mahlzeiten zu sich, sondern auch Menschen aus der Umgebung vor allem zur Mittags- und Nachmittagszeit. Es ist auch eine Plattform für ein bunt gemischtes Veranstaltungsprogramm. Mindestens einmal, wenn nicht zweimal im Monat können die Seniorinnen und Senioren aus der Einrichtung, dem Betreuten Wohnen und Menschen von außerhalb unterschiedliche Konzerte besuchen, wie Jazz- und Instrumentalkonzerte, Chansons, irische Volks- oder Schlagermusik. Diese sind auch immer eine Möglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige einzuladen und mit der Familie gemeinsam etwas zu erleben oder Menschen aus dem Ort, in dem sie viele Jahre gelebt haben, wiederzutreffen.
In der Residenz Dahlem in Berlin Zehlendorf erfahren an Parkinson erkrankte Seniorinnen und Senioren eine besondere Fürsorge. Zum einen ist die fachärztliche Versorgung durch einen regelmäßig ins Haus kommenden Neurologen gewährleistet. Zum anderen arbeitet die Einrichtung eng mit therapeutischen Praxen zusammen. Sowohl das Pflege- als auch das Küchenpersonal haben spezielle Schulungen durchlaufen. Die Residenz unternimmt viel, dass verbliebene Fähigkeiten nicht verloren gehen und Ressourcen so lange wie möglich aktiv bleiben: Neben dem Angebot der Krankengymnastik üben Ergotherapeuten mit den Seniorinnen und Senioren alltägliche Dinge, wie Reißverschlüsse zu öffnen und zu schließen. Logopäden kümmern sich um ihre Schluck- und Sprachfertigkeiten.
Im Zuge des aktuellen Jahresprojektes „Gestern und Heute“ entstand in der Curanum Seniorenresidenz "Im Hagenland" die Idee, angelehnt an die Biographie der Bewohnerinnen und Bewohner, über alte Berufe zu sprechen. Dabei werden Menschen eingeladen, die von ihrem heutigen Berufsalltag erzählen, der dann mit den früheren Erfahrungen der Seniorinnen und Senioren verglichen wird. Sie bringen auch immer Dinge mit, mit denen sie ihr Handwerk ausüben. So kam bereits ein Apotheker zu Besuch, der kleine Riechfläschchen, unter anderem mit Lavendel, zur Anregung der Sinne mithatte.Viele schöne Erinnerungen werden geweckt, und sie freuen sich, dass sie erzählen können, wie es war, als sie den Beruf ausübten. Sogar demenziell veränderte Personen, sie sonst nicht viel sprechen, öffnen sich. Das ist nicht nur ein gutes Gedächtnistraining, sondern es steigert auch das Selbstwertgefühl der Seniorinnen und Senioren, da sie merken, dass sie über sehr viel Wissen verfügen.
Vierzehntägig findet zusammen mit dem Koch des Wohnstifts und der Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes der Кüchhenzauber statt - ein Angebot für gemeinsames Kochen mit anschlie゚endem Essen, das im großen Gruppenraum im dritten Stock stattfindet, der mit einer Küchenzeile und einem großen Tisch in der Mitte ausgestattet ist. Die Bewohnerinnen und Bewohner kommen bereits während der Vorbereitung der Speisen ins Gespräch und erzählen von früher. Viele blühen richtig auf, schwelgen in Erinnerungen und freuen sich über die zwanglose Art des Kontaktes untereinander. Wichtig ist dem Wohnstift vor allem, dass beim Кüchenzauber nicht allein die köstlichen Speisen in einem schönen Ambiente verzehrt werden, sondern dass soziale Kontakte, Spaß und Geselligkeit gefödert und unterstützt werden.